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Vor 3 Tagen   EXKLUSIV 

Piloten: LBA soll möglichen Regelverstößen nachgehen

Lufthansa Cargo Boeing 777F
Lufthansa Cargo Boeing 777F, © Lufthansa

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FRANKFURT - Piloten von Lufthansa Cargo beschweren sich beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) über die Lufthansa-Frachttochter. Die Personalvertretung Cockpit hält Lufthansa Cargo vor, Hinweisen auf mögliche Regelverstöße nicht genug Aufmerksamkeit zu schenken. Oder geht es um mehr?

Anzeige ist raus: Piloten von Lufthansa Cargo wenden sich an das Luftfahrt-Bundesamt. Die Aufsicht soll aus Sicht der Personalvertretung Cockpit sicherheitsrelevanten Sachverhalten nachspüren - und gegebenenfalls "geeignete Maßnahmen" ergreifen.

Das geht aus einem Memo der Personalvertretung Cockpit hervor, das aero.de vorliegt. Die Piloten kreiden Lufthansa Cargo in zwölf Punkten Regelverstöße und eine "generelle Risikoverschiebung" an.

Verfahrensvorgaben bei einem GPS-Ausfall seien weder von Boeing "autorisiert" noch vom LBA genehmigt, lautet ein konkreter Kritikpunkt. Bei der Veröffentlichung von Dienstplänen und bei der Zeiterfassung halte Lufthansa Cargo "EASA-FTL-Vorgaben" nicht ein.

Ein weiterer Vorwurf: Änderungen an Betriebsverfahren seien zuletzt "ohne umfassende Abstimmung" der Abteilungen umgesetzt worden. Die Personalvertretung nennt dazu unter anderem die Einführung eines spritsparenden Steigprofils. "Durch die gleichzeitige Einführung mehrerer Verfahren mit C-Risiken steigt das Gesamtrisiko signifikant", hält die nach Braunschweig übermittelte Liste fest.

Interne Hinweise auf derartige Compliance-Themen verliefen nach Angaben der Piloten seit Juni im Sand. Lufthansa Cargo sehe "keine Anhaltspunkte für Rechtsverstöße".

Gegenüber aero.de hat Lufthansa Cargo den Vorgang am Montag bestätigt. "Lufthansa Cargo ist diesbezüglich mit dem Luftfahrt Bundesamt im Austausch", sagte eine Sprecherin. "Zu einzelnen Punkten nehmen wir aktuell nicht detailliert Stellung."

Umbau von Flight Safety?

Die Einschaltung des LBA ist auch für Lufthansa-Kenner ein ziemlich beispielloser Vorgang, auch weil es den Personalvertretern "nicht allein um formale Regelverstöße" geht.

Bei Lufthansa Cargo stehen möglicherweise organisatorische Änderungen an. Die Personalvertretung will von einer geplanten "Neustrukturierung der Safety-Abteilung" Wind bekommen haben,"wobei die uns bisher vertraute Flight-Safety darin aufgehen und damit in ihrer Rolle abgewertet werden soll". Man stehe geschlossen hinter der Abteilung.
© aero.de | Abb.: Lufthansa Cargo | 23.09.2025 06:43


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